Es ist Mitte Jänner und ich bin in Köln. Die imm Cologne findet zum ersten Mal seit vier Jahren wieder zu Beginn des Jahres statt. Über der Stadt hängen düstere Wolken, es ist eiskalt. In den Messehallen hingegen zeigen sich bunte Farben, glänzt strahlendes Licht. Manches ist neu, vieles altbekannt. Zu sehen sind Trendfarben, Trendformen, Lifestyletrends. Aber worauf es wirklich ankommt, ist überraschend simpel.
Das größte Geheimnis guten Einrichtens ist eine einfache Tatsache: Es gibt keine Schablone. Keine Instantlösung, die in jede Raumgröße, jede Region und jede Architektur passt. Und schon gar nicht ein Patentrezept, das für jeden Typ Mensch funktioniert. Wirklich schön, wohnlich, einladend und lässig wird es nur, wenn Innenarchitektur die Persönlichkeit der Bewohner glaubwürdig einfängt und abbildet. Welche Wege führen also im Jahr 2024 zu authentischerem Wohnen?
Wer macht es richtig und warum?
Im Laufe des Lebens sieht man viele Wohnungen und Häuser von innen. Ganz früh sind es die Kinderzimmer der Schulfreunde und die Wohnzimmer deren Eltern. Schon da gab es große Unterschiede in Ambiente, Einrichtung, Geruch. Ich kann jetzt noch sagen, wo ich mich spontan wohlgefühlt habe und wo nicht. Kann einzelne Raumbilder vors innere Auge bringen und Wohnsituationen abrufen, die einfach richtig waren. Später kommt die Zeit der Studentenbuden – kaum jemand, den man besucht, wohnt schick oder großzügig. Jetzt ist man zu genussvollen Abendessen bei Menschen eingeladen, die angekommen sind, sich in ihrem Leben eingerichtet haben. Manche in perfekt durchgestylten, aber unpersönlichen Settings. Andere blind für das sie umgebende, gut patinierte Durcheinander. Manche in absolut stimmigen und sie perfekt reflektierenden vier Wänden. Warum passt in manchen Räumen die Atmosphäre, warum in anderen nicht?
Die Suche nach sich selbst
Es ist nie zu spät für eine wohntechnische Selbstfindung und ein grundlegendes Makeover. Ab einem gewissen Alter kommen Gedanken wie „das zahlt sich nicht mehr aus“. Um Himmels Willen, natürlich zahlt es sich aus! Auch wenn eine neue Küche ein gewisser Kraftakt ist (den die Profis von Wetscher ja ohnehin fast vollständig übernehmen). Und warum nicht gerade jetzt? Auch wenn es abgedroschen wirkt – der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt für einen Neubeginn. Jedem steht der Sinn danach, auch wenn man bei der Frage nach Neujahrsvorsätzen gerne nonchalant abwinkt. Diät? Fitness-Abo? Trennung? Dafür braucht der moderne Mensch kein Silvesterpathos. Das macht man, wenn einem danach ist und nicht wenn das Kalenderblatt es verlangt. Aber für Tabula rasa im Eigenheim ist der Jahresbeginn tatsächlich sehr geeignet. Die neuesten Kollektionen der Premiumhersteller stehen am Start und die Möglichkeiten sind enorm vielfältig.
Meine Tipps für mehr Ich im Zuhause
Die Gäste sollen sich wohlfühlen, ja. Aber viel wichtiger ist, dass man selbst weiß, im richtigen Nest zu sitzen. Ein schonungsloser Scan des Ichs bringt Klarheit über Vorlieben und Notwendigkeiten. Das Ergebnis gilt es, egoistisch und kompromisslos umzusetzen. Es geht nie darum, wie alles nach außen wirkt, sondern wie es sich im Alltag für Sie selbst anfühlt. Wie das möglich wird und was die Must-haves für 2024 sind, erfahren Sie hier.
1. Ganz viel Zeit für die Planung nehmen
Dieser Punkt spricht besonders für den Beginn des Jahres. Nach den in jeder Hinsicht sättigenden Feiertagen ist man stets in Laune, sich selbst oder zumindest ein Projekt in Bewegung zu bringen. Und wer im Jänner beginnt, schläft den Großteil des Jahres schon im besseren Bett, räumt die Vorräte bald in die zeitgemäße Hinterküche, bewirtet die Familie am ikonischen Esstisch und verbringt den Sommer auf einer neu ausgestatten Terrasse. Wie in der Mode stecken auch beim Wohnen hinter zufällig und natürlich wirkenden Looks gute Planung und viel Zeit. Jetzt ist der Zeitpunkt, den Innenarchitekten kennenzulernen und ihm oder ihr alle Wohnsehnsüchte anzuvertrauen und sich beraten zu lassen.
2. Im Großen denken
Damit ist nicht gemeint, dass man den Anbau eines Westflügels andenken soll – ganz im Gegenteil: Auch wenn der vorhandene Platz minimal ist, wenn aktuell nur ein Raum oder gar ein einzelnes Möbelstück in Angriff genommen werden soll, muss man über dessen Grenzen hinausdenken und das große Ganze betrachten. Ein guter Innenarchitekt wird stets nach dem Plan der gesamten Wohnung fragen, um zu den kleinsten Details zu finden. Wie und wo betritt man das Haus, ist der Grundriss offen oder verschachtelt, wie sind die Wege, was hängt womit zusammen. Wenn das Big Picture entsteht, ist es letztlich völlig gleichgültig, ob massive bauliche Maßnahmen gesetzt geplant sind oder erst mal nur ein neues Sofa seinen idealen Platz finden soll. Ist erst mal klar, wohin die Reise geht, ist das Samenkorn für innere Wohnzufriedenheit gesetzt und die Einrichtung darf nach und nach so wachsen, wie man sie braucht.
3. Weit über den Grundriss hinaus planen
Gelungenes Wohnen braucht theoretisch einen guten Grundriss und geniale Funktionen. Aber eigentlich zählt, dass man sich selbst darin findet. Sich den Spiegel vorzuhalten und neben den Überlegungen rund um Parkett oder Stein, Polsterbett oder Zirbe und Dunstabzugshaube oder Kochfeldabzug auch den eigenen Lifestyle zu hinterfragen, ist also ein immens wichtiger Schritt. Welcher Wohntyp bin ich, was brauche ich, was will ich und vor allem: was nicht? Wer lebt in diesen vier Wänden, wessen Gewohnheiten und Ansprüche müssen unter einen Hut gebracht werden, für wen muss es Rückzugsorte geben und welches sind die Bereiche, die gemeinsam belebt werden? Diesen Wert für die eigene Wohnung zu finden, fördert das eigene Potential. Wer in einem neuen – im individuell richtigen – Ambiente wohnt, wächst.
4. Endlich wieder gut und lange schlafen
Ein fremdes Schlafzimmer zu betreten, etwa wenn man wo zu Gast war, war früher verpönt. Es war ein kühler, vernachlässigter Raum mit verschlossener Türe. Eigentlich ist es aber das ultimative Nest und hat evolutionstechnisch gesehen, die gleiche Stellung wie die Küche. Kochstelle und Schlafstelle waren meist derselbe Platz – beheizt, gesellig und kuschelig. Heute sind Schlafzimmer komplett durchgestylte Räume mit hochfunktionalen Bettsystemen. Ob man sie herzeigen will oder die Tür zum Allerheiligsten immer noch lieber verschlossen hält ist Geschmackssache. Tatsache ist, dass das Bett als Keimzelle der Wohnung eine Wellness Oase sein darf, soll und muss. Hier erholen sich Körper und Seele, hier ist das Ich zu Hause. Ebenso wie das Wir. Dabei ist es völlig egal, wie die Gewohnheiten und Vorlieben sind – Hauptsache man entscheidet sich kompromisslos für das individuell beste Bett, die beste Matratze, den besten Lattenrost, den besten Topper.
5. Der rote Faden
Wer auch in kleinste Wohnungen ein verbindendes Element einbaut, ist eingerichtet, anstatt additiv möbliert. Mit diesem Wissen erklärt sich etwa die ewige Sehnsucht nach dem Chalet-Look. Mehr Philosophie als Einrichtungsstil, lässt sich die alte Idee des Schutzhauses auf praktisch jeden Wohnraum übertragen. Selbst ein minimalistischer, offener Grundriss wird mit bestimmten Stilmitteln zur Schutzzone, gibt einer farblich mit allen Textilien abgestimmten Kuschel-Couch und Hochflor-Teppichen den formalen Rahmen. Ganz sicher kann das mehr oder weniger jeder selbst. Für den Innenarchitekten ist es aber sein Beruf – er kann mehr. Im besten Falle zieht er die Vorstellung der Bewohner viel weiter hinauf in Stil und Schönheit: die Wohnung wird zum besten Bild von uns selbst
6. Die Küche als Dorfplatz der Familie
Sie ist das realste soziale Medium in unserem Alltag: die Küche. Produktionsstätte für chaotische wie festliche, schnelle wie ausufernde Mahlzeiten. Aufbewahrungsplatz für alles, was die Familie schnell zur Hand haben muss – vom Brotmesser über die Schere und das Gummiringerl bis zur Serviette, Küchenrolle, Weinflasche und Kaffeemaschine. Hier spielt sich alles ab und hier darf beim Einrichten aus dem Vollen geschöpft werden. Die Anschaffung einer Küche darf man getrost mit der Entscheidung für Fenster oder Böden gleichsetzen: sie ist etwas, das man nicht so schnell wieder erneuert. Wie´s geht und auf was man achten sollte, lesen Sie in unserem Rezeptbuch.
7. Coole Unruhe in Bewährtes bringen
Zu guter Letzt: der Wohnraum darf nie aussehen, wie eine geschickt nachgestellte Szene. Er braucht Charakter. Nach Vollendung zu suchen, ist also gar nicht nötig und Perfektion im schlimmsten Fall sogar ungemütlich. Durchbrechen Sie bewusst die Ruhe und die gewählte Stilrichtung. Hängen Sie Ihre Bilder tiefer, holen Sie sich Farbe, etwas Verspieltes, Designiges in den Raum. Das Zuhause als Happy Zone – bunt, frisch, aufladend. Inspiration dafür bietet wie immer Italien, das Land des guten Geschmacks – in jeder Hinsicht.
Beherzigt man all diese Tipps, ist kein Neubau nötig, um zu Hause zu sich zu finden. Jeder Raum lässt sich mit den richtigen Maßnahmen revitalisieren oder vielleicht einfach sogar zum ersten Mal zum Leben erwecken. Vergessen Sie übrigens dabei den Garten nicht. Auch wenn er in unseren Breitengraden nur ein Teilzeitraum ist, ist seine Ausstattung ebenso wichtig, wie die der Innenräume. Bei Wetscher sind Sie für all das in besten Händen.
Lust bekommen? In unseren Wohngalerien gibt es alle Tipps zum Anfassen und Erleben. Zum Beispiel am Samstag, den 27. Jänner, ab 9 Uhr bei unserem Neujahrsempfang. Mit Kulinarik, Genuss und vielen Informationen.
Mein Tipp:
Ich persönlich würde in meinem Zuhause nie auf Handwerkskunst verzichten wollen. Die hohe Qualität von echter Handarbeit ist von unschätzbarem Wert. Sie lässt eine unnachahmliche Atmosphäre entstehen und macht etwas mit einem Raum und den Menschen, die in ihm leben.