Kategorie: Innenarchitektur, Slideshow, Tipps

Zu mir oder zu dir? Plädoyer für getrenntes Schlafen.

Die Kunst, überall und zu jeder Zeit gut und tief zu schlafen, verliert sich im Laufe des Lebens ebenso stetig, wie der Wunsch nach ungestörter Erholung steigt. Wer vor zehn Jahren den älteren Freund belächelt hat, der nur mit eigenem Kissen verreist, hat heute längst eigene Ticks rund um den Schlaf entwickelt.

Gute Freunde, prickelnder Schaumwein, köstliches Essen: spätestens ab Mitte fünfzig das sichere Rezept für eine Nacht, die spät beginnt und früh endet. Was abends der schönste Genuss, wird in der zweiten Nachthälfte zum quälenden Geist – zum Schlafräuber, der den Bonvivant in seinem Designerbett dermaßen hin und her bewegt, dass der tief träumende Partner daneben ganz von selbst wach wird. Auch die Matratze hat schon bessere Zeiten gesehen, wolkenartiges Versinken fühlt sich wirklich anders an. Gerade jetzt, nach den Jahren der endlosen Baby-Nächte, nach den langen Nächten, als man im Halbschlaf auf das erfolgreiche Heimkommen der Teenager gewartet hatte, tauchen neue Schlafprobleme auf? Gerade jetzt, wo man sich selbst ausgedehntes, tiefes Durchschlafen wie nichts anderes vergönnen würde und der morgendliche Blick in den Spiegel erschreckend deutlich dazu ermahnt? Gesellige Gewohnheiten zu ändern ist schwer, aber ein neues Bett ist dringend fällig. Oder ist es gar schon an der Zeit, in getrennten Zimmern zu schlafen?

Schlaf im Wandel der Zeiten

Als Einrichter bin ich davon überzeugt, dass man sein gesamtes Leben lang ausschließlich in guten Betten und auf hochqualitativen Matratzen schlafen sollte. In jungen Jahren ist das nicht nur aus vielen Gründen unmöglich, sondern spielt auch überhaupt keine Rolle im Alltag. Geschlafen wird, wo man landet. Im Schlafsack auf Reisen, im Auto, wenn sich kein Gasthof findet, am Sofa, wenn die Wohnung zu klein für ein Bett ist. Im Allgemeinen hat das zu dieser Zeit auch keinerlei Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Meistens hat man weiters kein Problem damit, sich ein Zimmer mit anderen zu teilen. Internat, Jugendherberge, Schulskikurs – schlafen im Mehrbettzimmer ist an der Tagesordnung. All das ändert sich mit dem Älterwerden. Der Sinn für Ästhetik verlangt nach einem schönen Bett, der Rücken nach einer anständigen Matratze und die Nerven nach Ruhe und Ungestörtheit.

Bandscheibe statt Romantik

Manchmal ist guter Schlaf so schwer zu finden, dass man auch (oder gerade?) den langjährigen Partner nicht neben sich aushält. Abgesehen von den Faktoren, die ab einem gewissen Alter ohnehin zu den erwähnten unruhigen Nächten führen (schweres Essen zu später Stunde, berufliche Belastungen, der falsche Bürostuhl), entwickeln sich diverse Gewohnheiten nicht immer konform zu jenen des Partners. Einer will länger fernsehen, abends noch ausgiebig baden oder den Kleiderschrank sortieren, weil gerade Zeit ist. Der andere ist schon bettschwer und wünscht sich nichts sehnlicher als Stille im Haus. Der eine möchte es maximal verdunkelt, der andere will von der Sonne geweckt werden. Kaum brauchen die Kinder nachts keinen Beistand mehr, entdeckt man oder frau die Liebe fürs späte Lesen. Und wenn dann mal alle Parameter passen würden, wird man von unschönem Schnarchen aus dem Schlaf gerissen. Da kann sich schon mal der Wunsch nach dem eigenen, friedlichen Boudoir regen. Und natürlich fragt man sich: ist das bedenklich oder wäre es eine geniale Idee?

Die vielgestaltige Kultur des Schlafens

Warum ist getrenntes Schlafen bei uns eigentlich so verpönt? Warum bleiben wir nicht locker und führen uns vor Augen, wie viele unterschiedliche Ansätze es zu diesem Thema gibt? Die Japaner schlafen ausschließlich in Twin Betten. Möchte man dem Partner eine Einladung ins eigene Bett aussprechen, legt man charmant ein Pölsterchen in sein oder ihr Bett. Vielleicht ist die Tatsache, dass die meisten von uns mehr als genug Wohnraum haben, ausschlaggebend für die quälenden Dogmen rund um den ehelichen Schlaf. Muss das gesamte Leben in nur einem Raum stattfinden – was in zahlreichen Kulturen und Milieus der Fall ist – stellt sich die Frage nach der eigennützigen Gestaltung guten Schlafs ohnehin nicht.

Keine Scheu vor ehrlicher Planung

Als Fazit meiner diversen Überlegungen zum getrennten Schlafen rate ich zur selbstbewussten Flucht nach vorne. Wenn das Bauchgefühl sagt, dass die Zeit für ein Reserveschlafzimmer gekommen ist und der Platz dafür erübrigt werden kann, sollte man sich an die Planung machen. Reifes Wohnen ist wie reifer Wein oder Käse – es wird immer besser, macht bei falschem Handling und übermäßigem Genuss allerdings Kopf- oder Bauchschmerzen. Was das Zögern oder Zieren beim Bettenkauf betrifft: Diskretion ist hier nicht nützlich. Ehrlichkeit und Offenheit der Innenarchitektin oder dem Innenarchitekten gegenüber macht sich immer bezahlt. Je mehr man von sich selbst verrät und erzählt, desto individueller und persönlicher gerät das Wohnen. Und gerade für den Schlafbereich ist das doch genau, was wir uns wünschen, richtig?

Gutes Bett, gute Nacht

Wenn das Bett nichts kann, nützt aber auch die Privatsphäre im Schlafgemach nichts. Wer sich intensiv mit der Qualität der eigenen Nachtruhe beschäftigt, muss in allererster Linie nach dem richtigen Schlafsystem greifen. Falls es noch Fans der beinharten und niedrigen Futonbetten gibt: tun Sie es nicht. Sparen Sie auch nicht bei der Qualität der Matratze und bestellen Sie sie auf gar keinen Fall online, auch wenn sie verspricht, die beste und zugleich günstigste zu sein. Wir bei Wetscher haben viel Erfahrung mit gutem Schlaf. Dass in einem Haushalt zwei vollwertige Schlafzimmer eingerichtet werden, ist dabei übrigens gar nicht selten der Fall. Was ein gutes Schlafsystem ausmacht und worauf zu achten ist, wissen unsere Innenarchitektinnen und Innenarchitekten.

Mein Tipp:

Wer sich für zwei getrennte Schlafräume entscheidet, genießt den Vorteil, sich gleich doppelt planerisch verwirklichen zu können und so eine besonders individuelle Schlafwelt zu erschaffen. Und vielleicht bringt der Griff zum Kissen im Stil japanischer Beziehungskultur sogar neue Spannung ins Leben?

Anlässlich unseres Moonlight Shoppings am 16. November eröffnet das neue, exklusive Wittmann Bettenstudio bei Wetscher. Vereinbaren Sie einen persönlichen Termin und erfahren Sie bei uns alle Hard Facts rund um den guten Schlaf. Erleben Sie die Haptik der hochwertigen Materialien, die in einmaliger Handwerkskunst zu traumhaften Matratzen und Auflagen verarbeitet wurden.