Von Frühlingsgefühlen und Gartenlust.
Raus hier! Bei Frühlingstemperaturen, wie man sie bislang nur aus der Toskana kannte, verlagert sich auch der Tiroler Mittelpunkt des Seins immer mehr vor die Tür. Warum wir das Draußen mit derselben Liebe zum Detail behandeln sollten wie das Drinnen.
Auch wenn hinter geschlossenen Türen das Chaos regiert – der Garten ist bei den meisten von uns gehegt und gepflegt. Schließlich vermittelt er als „Entree“ Passanten wie Besucherinnen den vielbeschworenen ersten Eindruck der eigenen Persönlichkeit: Wahlweise erkennen wir beim Blick über den Gartenzaun den Typ „Naturbeherrscher“ mit millimetergenau in Form geschnittenen Hecken, fein geharkten Beeten und vom Mähroboter akkurat gestutztem Rollrasen.
Nebenan werden wir umfangen von der geordneten Unordnung eines naturbelassenen Nutzgartens – Obstbäume, großzügige Anpflanzungen und Hängematte inklusive. Und auf welchen Charakter lässt eigentlich ein nahezu vollversiegelter Beton-„Garten“ mit dekorativen Steinelementen schließen?
Eine Frage von Zeit und Raum
Geben Sie es zu: Auch Sie schielen bei Spaziergängen schon mal hinter das eine oder andere Gartentor und überlegen sich, wes Geistes Kind hier wohnt. Umso mehr sollten wir uns damit beschäftigen, wie wir unser eigenes Draußen gestalten wollen – und welche Funktion unser Lieblingsbereich von März bis Oktober übernehmen soll: Habe ich Zeit, Platz und Lust(!), mich intensiv um meinen Garten zu kümmern, dafür aber auch mit ertragreichen Ernten beschert zu werden? Oder wünsche ich mir schlicht einen Wohlfühlbereich hinterm Haus, in dem ich vor allem zur Ruhe kommen und ab und zu eine zünftige Gartenparty feiern kann? Und wie halten wir es mit den Gartenzwergen?!
Einfach mal baumeln lassen
In jedem Fall bildet der Garten einen zentralen Bereich unseres Lebens: als Rückzugsplatz, als Kraftort, als Oase inmitten des Alltagsstresses. Und was könnte dafür besser stehen als der aktuelle Trend zum Schaukeln? Ja, Sie haben richtig gelesen: Die neuen Hängeschaukeln haben nichts mehr mit den klischeebesetzten Plastik-Knarzdingern von früher zu tun – jetzt können Sie Ihr inneres Kind auf eleganten Designerstücken ausleben.
Wahlweise mit wildem Schwung als Reminiszenz an frühere Schaukelwettbewerbe – oder mit geschlossenen Augen beim Lauschen des Vogelzwitscherns in einem schläfrigen Hin, Her, Hin, Her, Hin…
Erweitertes Wohnzimmer
Wie auch immer unser ganz persönliches Outdoor-Highlight aussieht, klar ist: Der Garten gewinnt angesichts wärmerer Frühlings- und Herbstmonate bei uns an Bedeutung – oder können Sie sich daran erinnern, wann Sie zuletzt am Achensee im März Ihren Kaffee draußen genießen konnten?
Waren es früher eher südliche Gefilde, in denen die Gestaltung der Außenbereiche zur eigenen Philosophie erhoben wurde, kommen auch hier immer mehr Menschen auf den Geschmack und schaffen (hoffentlich) im Einklang mit der Natur ein Meisterwerk vor der Eingangstür.