Kategorie: Trends

10 Trends für 2017: Retro verschmilzt mit Zukunft

In diesem Jahr gehen wir in Deckung – vor der Welt in ihrem momentanen Zustand. Unsere Wohnräume mutieren zu stilvollen Schutz- und Rückzugszonen – erzählen von der Sehnsucht nach Gestern und sind doch in ihrer raffinierten Konzeption & Verarbeitung alternativlos vom Zukunftsglauben geprägt.

Um der jedem Neubeginn innewohnenden Lebensfreude etwas Schwung zu geben, gilt es seine eigenen vier Wände aufzumöbeln, auszuräumen und den Zeitgeist 2017 hereinzulassen. Aber: Sollen wir wirklich jedes Jahr in unseren Wohnräumen etwas ändern? Uns echten und herbeigeschriebenen Trends unterwerfen? Ist ein Jahr nicht zu kurz, um liebgewonnene Klassiker, Materialien, Bilder, Farben zu ändern?

1) Die Vorstellung einer besseren Welt

Ohne Zweifel ist es klug, alle fest verbauten Möbel mit hohem Qualitätsanspruch, mit ausgeklügelter Funktionalität, frei von jedem Zeitgeist sowie formalem und farblichem Zeitstempel auszusuchen. Je mobiler, je kleiner aber ein Einrichtungsgegenstand ist, desto öfter darf ihn der Zeitgeist fressen. Kissen, Decken, kleine Einzelmöbel oder Farben dürfen sich ändern, wie wir Menschen uns ja auch im Laufe der Zeit. Denn die Art und Weise wie wir wohnen, repräsentiert auch immer uns selbst und unsere Vorstellung von einer besseren Welt und wer wir im besten aller Fälle sein könnten – sagt der englische Philosoph Alain de Botton. Und es sind eben auch in den Wohnräumen genau diese kleinen i-Tüpfelchen, die uns in dieser Zeit, in der wir gerade leben, markieren und uns helfen, auch wirklich gegenwärtig zu sein, im Hier und Jetzt.

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Die Krisen, die auch den Beginn des neuen Jahres kennzeichneten, graben sich weiter ein und hinterlassen immer tiefere Spuren in unseren privaten Räumen. So verstärkt sich die umfassende Schutz- und Rückzugsfunktion unserer Wohnräume. Wir gehen in Deckung vor der Welt und ihrer momentanen Realität.

2) Vorwärts in die Vergangenheit

interior-trends-2017_2Im Jahr 2017 blicken wir zurück und richten gleichzeitig unseren Blick fest in die Zukunft. Was bedeutet das? Wir machen es uns schön und greifen bei Farben und Formen zurück in die Vergangenheit. Retro heißt und ist die Neuheit. Retro und die Eleganz längst vergangener Dekaden. Im Stil „bruchlos“, berechenbar – so anders als die Welt vor der Tür. Jede Farbe, jede Form ergibt sich aus dem, was schon da ist. Das beruhigt und entspannt und wird ganz allgemein als schön empfunden. Nur die vielen neuen Funktionen, raffinierte Verarbeitungen, gelaserte Oberflächen, all das scheint aus der Zukunft zu kommen, überrascht und darf alleine ein Fenster in die Welt der neuen Möglichkeiten aufmachen.

3) Sehnsuchtsort unberührte Natur

Hier reihen sich Materialien wie Holz, Wolle, Filz und Leder aneinander, wir sehen aber auch eine allumfängliche Verwendung der Farbe Weiß.

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Der neue Drang zur Natur, zu einer Ursprünglichkeit, äußert sich auch in einem neuen Landhausstil, ganz abseits von romantischer Deko. Eine Klar- und Echtheit von Altem, zweckentfremdet, neu interpretiert in einer Kombination, die interior-trends-2017_3-4Geschmack und Stil ausstrahlt. Messing, Kupfer und Stein. Echtes und Edles. Vorbei sind die Zeiten scharfkantiger, reduzierter, weißer Kunststoffmöbel und jener kühlen Abstandsatmosphäre, die solche Möbel ausstrahlen. Eine neue, stilsichere Gemütlichkeit muss es jetzt sein. Eine Gemütlichkeit, wertvoll und elegant.

Und für die cooleren Avantgardisten? Die Raumatmosphäre einer Maschinenhalle, viel Schwarz-Weiß-Kontrast voll mit Möbeln und Accessoires aus den 40igern und 50iger-Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber auch hier gilt: edler Samtstoff, dunkle Blautöne, Nussholz, Messing und edle Details.

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Wichtig ist die Abstimmung – aus einem Raum, aus Altem und Neuem, entsteht etwas Einzigartiges, etwas das zum Bewohner passt. Wir zelebrieren Individualität, zeigen, wer da wohnt, partizipieren aber auch vom kollektiven Gefühl unserer Zeit.

Und was bleibt? Die Dschungel-Optik großblättriger Pflanzen oder als Muster auf Tapeten, naturgetreu oder bis zum dekorativen Ornament abstrahiert. Ein Hauch von Exotik zieht damit ein in unsere alpinen Räume.interior-trends-2017_3-2

4) Klare Formen, scharfe Kanten und eine neue Ordnung

Scharfe und raumbeschreibende Schattenfugen illustrieren den Wunsch nach Halt und Ordnung. In einem Leben voller Terminkalender, täglich abgefeiertem Chaos ist die Regelmäßigkeit einer Schrankwand, die Wiederholung einer sauberen Flächenteilung, abgestimmte, weiche Farben von hoher symbolischer Bedeutung. All dies lädt ein zur Entspannung, zum Wohnen, Wohlfühlen und Loslassen. Weil der Raum und die Möbel durch klare Fugen und regelmäßige Teilung Halt, Übersicht und Hoheit widerspiegeln.

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Präzise abgestimmte Farben der Materialien und Oberflächen wirken wie Weichzeichner unserer Stimmungen oder regen uns an, erbauen uns, durch die feine Abstimmung von komplimentären Farben oder Formen. Der Raum wirkt aufgeräumt und das färbt ab – auf das individuelle Wohlbehagen.

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5) Die Poesie des Lichts

Das Spiel mit Licht, die Brechung durchs mundgeblasene Glas, gibt dem Raum eine zauberhafte Stimmung, bringt die Poesie in unsere vier Wände. Helle und dunkle Linien zeichnen sich an Wand und Decke, entführen uns in Tagträume und lassen die Qualität von wertvollem Handwerk erstrahlen.

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Es leuchtet aus vielen kleinen Quellen oder aus einer Leuchte, die wie gewachsen wirkt, oder wie ein Mobile die Vergänglichkeit und Verletzlichkeit des Augenblickes manifestiert – Gegenpart zum massiven und zentral thronenden Tisch, der fest verwurzelt Halt bietet.

6) Großzügigkeit & Luxus

Eine neue Großzügigkeit wollen wir in unseren Wohnungen manifestieren – riesige Sofas und Wohnlandschaften mit unterschiedlichen Sitzhöhen und Komfortbereichen. Zum Entspannen, zum Lesen und Liegen, als Sitzgelegenheit für eine ganze Gruppe oder zum idealen Genuss für Film und Fernsehen.
Mit zahlreichen Kissen und Decken, mit Leuchten und Bei- und Kleinmöbeln und dem edlen Teppich als Bühne für das alles.interior-trends-2017_6

7) Neue Qualität der Begegnung

Neu ist auch das bewusste Gestalten von Begegnungsräumen. Platz und Ort für die Gemeinsamkeit. Für die Familie. Gemeinsames Essen und Trinken, Zeit für Gespräche gewinnen wieder an Wert. Klassiker dafür ist auch 2017 der große Tisch als sichtbar gemachter Ort für eine neue Gemeinsamkeit. Wohnen ist zum Rückzug geworden. Entspannt entfleucht jeder für sich in weite, virtuelle Welten. Social Media heißt so auch gemeinsam bei sich zu sein.

8) Textil & Tapeten

interior-trends-2017_8Auch hier werden viele Muster und Macharten von „Mutter Natur“ beeinflusst. Endlich wieder! Wichtig ist, Textiles muss wieder in unsere Räume. Nach den Jahren des Entweder-oder, nach den Jahren des Design oder Textil dürfen jetzt auch in modernen Räumen Tapeten, Teppiche und Vorhänge die Atmosphäre veredeln. Textilien im Raum wärmen unser Herz schon beim Anblick, manch allzu klare Raumkante wird ästhetisch entschärft. Als Tapete, Kissen, Vorhang oder Decke ist jedes Textil auch gut zum Abbilden vergänglicher Formen und Farben und bringt damit den Zeitgeist in unsere vier Wände. Für 2017 gilt, den Textilien sieht man in Oberfläche und Struktur das „Handwerkliche“ an.

9) Ein gut ausgesuchter Teppich

interior-trends-2017_9Die Renaissance der Teppichkultur wird lustvoll gelebt. Der Teppich gibt Raum und Wohnen einen Rahmen. Echt und kostbar – als Stilbruch oder Zitat dafür, das letztlich doch alles von derselben Welt ist. Jetzt darf er wieder runter vom Dachboden oder rauf vom Keller.

 

 10) Innenarchitektur pur

Inszenierung und „Schnitt“ von Wohnungen sowie persönliche Präferenzen beim Wohnen werden nicht länger Baumeistern und Bauträgern überlassen. Blickachsen, Symmetrien und raffinierte Funktionen und Raumschemata, das Allerbeste aus Vorgaben herauszuholen, dafür gibt es Spezialisten. Dem wertvollen Thema Wohnen wird jetzt mehr abverlangt, die angelsächsische Gepflogenheit, sich einen Innenarchitekten zu leisten, erreicht uns jetzt auch hier in Mitteleuropa. Der Innenarchitekt sorgt für neue Perspektiven und so lässt sich der Vorsatz endlich umsetzen, die eigenen vier Wände zu optimieren.

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So werden die höchst persönlichen Wohnträume sicht- und realisierbar. So gelingt der „gute Plan“, entsteht ein funktionierender Grundriss, wird eine unverwechselbare Wohnatmosphäre gezaubert, die den Bewohner abbildet und seine Individualität unterstreicht.

Mehr Trends und Bilder von der imm cologne finden Sie hier:
Messebericht imm cologne 2017