Die Maison & Objet, die Anfang September zum 20. Mal in Paris stattfand, ist ein wichtiger internationaler Branchentreff für Inneneinrichtung und Dekoration. Im Gegensatz zu den „durchgestylten“ internationalen Möbel- und Einrichtungsmessen in Köln und Mailand zeigte Paris – weltoffen wie immer – eine Vielfalt an Farben, Formen und Strukturen, ein Feuerwerk an Ideen für den Innenraum und vereinte in einer einzigartigen Breite unterschiedliche Welten und Zeiten.
Die Unterschiede dieser Welt werden ganz einfach in den Innenraum gepackt:
Es geht nichts mehr ohne den fernen Osten. Filigranes, Papier, Muster, das Spiel mit Licht und der Luft. Mystische Farben Arabiens vereinen sich mit den heute industriellen Ornamenten Nordafrikas, ein Zauber aus Tausend und einer Nacht. Dazu gesellen sich die kräftigen Farben und unbehandelten Materialien Afrikas.
Und Europa? Sucht sich zwischen opulenter Romantik seiner Vergangenheit und der schlichten Zweckmäßigkeit seines Nordens seinen Platz. Gefunden wird oft die jetzt so chice Funktionalität im Zauber der späten 1940er. „Midcentury classic“ nennt man den Stil, der Lampen und Möbel aus schwarzem Stahlrohr belässt und dessen Raumwirkung an jene einer Industriehalle erinnert. Farblich dominieren alle Schattierungen von Grün. Vorbei sind die Zeiten der beherrschenden Rottöne. Eleganz und Stil kommen durch Braun und Beigetöne wie Camel, Schwarz oder Weiß in den Raum.
Und die Muster? Viele neue „Patterns“, Muster und Ornamente, die nordafrikanisch anmuten und damit von gelungener Integration zumindest des formalen Teils des Arabischen oder Islamischen zeugen. Überhaupt gibt es nicht nur alles, sondern auch alles in jedem Material. Und fast scheint es, als ob die Gestalter dieser Welt auf der Suche nach einer neuen „Materialauthentizität“ wären. Die „Naturleute“ üben sich in schlichter Sachlichkeit, wie überhaupt die Skandinavier mit ihrem Hang zu klar, einfach und langlebig sehr, sehr langsam, aber sicher immer mehr werden. Sie formen eine bessere, sozialere Welt –mit klaren Formen und einer sozialen Ästhetik, weil im Einfachen auch immer ein kleinerer Preis liegt als im Opulenten. Die Romantiker unter den Natürlichen belassen die Natur überhaupt so, wie sie ist, und holen Muscheln, Schwemmholz und dergleichen mehr so wie von Natur geschaffen in den Innenraum.
An Möbeln gab es in Paris für uns nichts Neues zu sehen. Die wirklich großen Möbelmarken kommen aus Mitteleuropa: Italien, Österreich, Deutschland. Zumindest bei uns ist man bereit, für den Innenraum viel mehr Geld auszugeben als in Frankreich, England oder Übersee. Auch das Tischlerhandwerk hat in unseren Breiten die höchste Daseinsform. Dies in Kombination mit italienischem Styling und protestantischer Sachlichkeit ist Ausdruck höchster kultureller Form des Innenausbaus oder des Wohnens. Nicht umsonst sitzt Wetscher ja in Tirol.
Was Paris aber zeigte: Die Dekorations- und Gestaltungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie nie und gerade durch diese Stil- und Produktfülle braucht es oft die unterstützende Hand eines Innenarchitekten, um das Passende für seinen individuellen Wohnstil auszuwählen. Einen Wohnraum einzurichten, der die Persönlichkeit seiner Bewohner widerspiegelt – das ist die Stärke und das Ziel unserer Innenarchitekturberatung.