Bei den aktuellen Wohnraum-Planungen wird ab sofort eine verblüffende Offenheit gelebt, die perfekt funktioniert. Was früher hinter Trennwänden verschwand, ist heute echte Symbiose. So haben wir das bei Wetscher in Fügen auch bereits im neuen Poliform-Küchenstudio gezeigt – als Teil der großen Wohnzimmer-Schau.
Das neue (T)Raumpaar für das Jahr 2019 steht schon fest: die Küche verschmilzt mit dem Wohnzimmer. Was früher strikt getrennt war, findet jetzt zusammen. Wie in einer echten Liebe wächst hier zusammen, was zusammengehört.
Abschied vom „düsteren Gang“
Das war nicht immer so, wie der Schweizer Architekt Peter Zumthor in seinem Buch „Architektur Denken“ eindrucksvoll beschreibt. Im Haus seiner Tante sei er erst durch einen langen, düsteren Gang gelaufen und habe so die Küche, den einzigen hellen Raum, betreten. „Alles in dieser Küche war so, wie herkömmliche Küchen eben sind. Es gab nichts Besonderes an ihr. Aber vielleicht ist sie, gerade weil sie auf diese fast natürliche Weise einfach Küche war, in meiner Erinnerung so sehr als Inbild einer Küche präsent.“
Seele des Wohnens
Was Zumthor damit wunderschön offenlegt, ist nicht die Funktion einer Küche, sondern ihr Wesen. Dort, wo alles zusammenkommt, ist das Zentrum. Die Küche als Seele des modernen Wohn(t)raums. Und was liegt näher, als dass diese Seele nun in die Mitte rückt? In das Herz der eigenen vier Wände.
Liebesheirat statt Trennwand
Das Zusammenwachsen von Küche und Wohnzimmer ist nicht wirklich etwas Neues, aber es ist eben jetzt eine echte Symbiose, eine Liebesheirat statt dem Weglassen der früher so gewohnten Trennwand. Vorbei ist die Zeit von allesbeherrschenden Abzugshauben – die Gerüche werden direkt vom Herd nach unten abgeführt. Es gibt elegante, hohe Glasvitrinen – vor allem aber die Oberflächen und Farben und feinen Hölzer aus dem Wohnzimmer-Bereich.
Die elegante Küche ist grifflos und Geräte werden nur ganz sparsam gezeigt – verschwinden eher hinter Wänden und Türen. Ein ordnender Küchenblock bietet Platz für eine kleine Essbar oder geht überhaupt in einen Esstisch über und ist die Verbindung zum Wohnen. Ideal ist eine kleinere oder größere Hinterküche mit der Möglichkeit für Stauraum, Küchengeräte und Abwasch. Die Küche schaut nicht mehr aus wie ein mühseliger Arbeitsplatz, der ständig zu reinigen ist. Die Küche emanzipiert und integriert sich – als selbstverständlicher Teil der Wohnung.
Neuer, sinnlicher Handwerksraum
Überhaupt ist dieser Küchenblock der neue Handwerksraum. Er ist Treffpunkt, Kommunikationsmittelpunkt, Werkbank für ein sinnliches, gemeinsames Erleben. Hier wird weit mehr als miteinander gekocht. Hier wird zusammen gedacht und gemacht, gelebt und genossen.
Und das ist das wirklich Neue, das gemeinsame, handwerkliche, sinnliche Tun. Wenn wir früher die reine Essenszubereitung verschämt versteckten, so holen wir das kreative Kochen jetzt auf die Bühne. Das Echte, wir wollen es sehen. Das Gute kosten. Und das Erlebnis zusammen zu sein genießen! Erst das Miteinander der Paare zelebriert das Leben – und im Verschmelzen von Küche und Wohnzimmer offenbart sich uns ein neuer Lebens(t)raum!
Tipps für die perfekte Planung
Für die übrigen Planungen hält man sich an die guten alten Tipps der Küchenplanung, die sich aus jahrzehntelanger Erfahrung herauskristallisiert haben. Meine persönlichen Überlegungen für die perfekte Planung habe ich ja bereits einmal zusammengetragen – für mich sind sie immer noch gültig und hier nachzulesen. Der beste Tipp ist und bleibt das Gespräch mit einem Innenarchitekten, der fähig ist, wirklich den gesamten Raum zu gestalten – mit Licht, Farben, Materialien, Textilien – und diese neue Verbindung ganz elegant „mit einem unsichtbaren Band zusammenschnürt“.
Das Geheimnis des roten Fadens
Viele Küchen wirken heute klar und stylisch und fast zu sauber auf den ersten Blick. Die Emotionalität liegt in den verwendeten und untereinander abgestimmten Materialien. Das Material, seine Haptik, die Farbe ist die neue Gemütlichkeit. Die klare Linienführung gibt uns Halt und lässt uns aufgehoben sein. Diesen roten Faden, seinen Stil zu finden, ist das Geheimnis. Und erst daraus entsteht der Zauber eines neuen Wohlfühlzentrums!