Ein Spaziergang in der vergangenen Woche – plötzlich fiel der Blick auf ein am Boden liegendes leeres Nest. Unmittelbar mein Gedanke: „So schön wohnt ein Vogel! Klar, einfach und aus der Leidenschaft entstanden, die wenigen eigenen Möglichkeiten zum höchsten Nutzen zu steigern. Tolles Handwerk!“
Und die Analogie zum eigenen Handwerk, zu unseren unverrückbaren Qualitätsbestrebungen lag im wahrsten Sinne auf der Hand: Fünf Wetscher Generationen legten und legen seit 1912 ihr ganzes Herzblut ins Handwerk und das Unternehmen. Und auch wenn über die Jahre die Werkzeuge und Arbeitsweisen modernisiert wurden, einem ist Wetscher stets treu geblieben: dem Anspruch an meisterliche Qualität, verbunden mit dem Wissen um die Materialien, den Baustoffen der Region, der Geschichte und Tradition. Wie der Vogel, der den Bauplan verinnerlicht, die Augen offen hält, um alles aus der Region zusammenzutragen – für sein perfektes Zuhause. Jedes Handwerk ist seiner Zeit verbunden. Die Kunst ist und bleibt es, sich auf lebendige Aufgaben mit den gegebenen Mitteln einzulassen und dafür einwandfreie, form- und nutzergerechte Lösungen zu finden.
Der Schweizer Architekt Peter Zumthor, selbst gelernter Schreiner, bringt sein Verständnis von Handwerk in einer Festrede so zum Ausdruck: „Zum ersten ist Handwerk immer das, was der Handwerker tut: nämlich das Herstellen von nützlichen Dingen im Sinne einer direkten Antwort auf Bedürfnisse. Weiters ist Handwerk gut gemacht und geht an einen Ort, macht im besten Fall etwas nur für dort. Die Arbeit des Handwerkers ist geplant und durchdacht und schafft Werte für den, der die Dinge herstellt, und für den, der die Dinge nutzt. Handwerk in diesem Sinne verstanden ist Lebensqualität.